Mithilfe eines Virtual Local Area Network (VLAN) können Sie ein Local Area Network (LAN) logisch in verschiedene Übertragungsdomänen segmentieren. In Umgebungen, in denen über das Netzwerk möglicherweise vertrauliche Daten übertragen werden, kann durch die Erstellung von VLANs die Sicherheit verbessert werden. Eine Übertragung kann dann auf ein spezifisches VLAN beschränkt werden. Nur die Benutzer, die zu einem VLAN gehören, können auf die Daten in diesem VLAN zugreifen und sie ändern.
Sie können die einzelnen Ports konfigurieren und jeweils festlegen, ob sie im Zugriffsmodus oder im Trunk-Modus arbeiten sollen. Außerdem können Sie VLANs bestimmte Ports zuweisen. In diesem Artikel wird beschrieben, wie Sie über die Befehlszeilenschnittstelle (Command Line Interface, CLI) des Switch eine VLAN-Schnittstelle als Zugriffsport oder Trunk-Port konfigurieren können.
Ein VLAN ist ein Netzwerk, das in der Regel nach Funktion oder Anwendung segmentiert ist. VLANs verhalten sich im Großen und Ganzen ähnlich wie physische LANs, jedoch können dabei Hosts auch dann in Gruppen zusammengefasst werden, wenn sie sich nicht am selben physischen Standort befinden. Ein Switch-Port kann zu einem VLAN gehören. Unicast-, Broadcast- und Multicast-Pakete werden an alle Ports in einem VLAN weitergeleitet und von allen Ports in diesem VLAN übertragen.
Mithilfe von VLANs kann auch die Leistung verbessert werden, da Broadcasts und Multicasts seltener an unnötige Ziele gesendet werden müssen. Es wird darüber hinaus die Netzwerkkonfiguration vereinfacht, da Geräte logisch verbunden werden, ohne dass eine physische Umpositionierung dieser Geräte erforderlich ist.
Hinweis: Um zu erfahren, wie Sie die VLAN-Einstellungen auf Ihrem Switch über das webbasierte Dienstprogramm konfigurieren können, klicken Sie hier. Anweisungen für die Konfiguration über die Kommandozeilenschnittstelle finden Sie hier.
Die Abbildung unten zeigt einen SG350X-Switch, der mit den nachfolgend aufgeführten VLANs konfiguriert ist.
In einem größeren Netzwerk könnten die konfigurierten VLANs mit als Zugriffsports und Trunk-Ports zugewiesenen Switch-Schnittstellen wie folgt aussehen:
Die Portmodi sind wie folgt definiert:
Hinweis: Standardmäßig arbeiten alle Schnittstellen im Trunk-Modus. Das bedeutet, sie können den Datenverkehr für sämtliche VLANs verarbeiten. Wie Sie eine VLAN-Schnittstelle über das webbasierte Dienstprogramm eines Switch als Zugriffsport oder Trunk-Port zuweisen, erfahren Sie hier.
Gehen Sie bei der Konfiguration von VLANs gemäß den folgenden Richtlinien vor:
1. Erstellen Sie die VLANs. Klicken Sie hier, um zu erfahren, wie Sie die VLAN-Einstellungen auf einem Switch über das webbasierte Dienstprogramm konfigurieren können. Anweisungen für die Konfiguration über die Kommandozeilenschnittstelle finden Sie hier.
2. Optional: Legen Sie die gewünschte VLAN-Konfiguration der Ports fest. Anweisungen für die Konfiguration der VLAN-Schnittstellen-Einstellungen auf einem Switch über das webbasierte Dienstprogramm finden Sie hier. Anweisungen für die Konfiguration über die Kommandozeilenschnittstelle finden Sie hier.
3. Weisen Sie den VLANs Schnittstellen zu. Anweisungen für die Zuweisung von Schnittstellen zu VLANs über das webbasierte Dienstprogramm eines Switch finden Sie hier.
4. Optional: Konfigurieren Sie VLAN-Gruppen auf dem Switch. Zur Auswahl stehen folgende Konfigurationsoptionen:
5. Optional: Konfigurieren Sie die TV-VLAN-Einstellungen auf dem Switch. Zur Auswahl stehen folgende Konfigurationsoptionen:
Schritt 1: Melden Sie sich bei der Switch-Konsole an. Der Standardbenutzername und das Standardkennwort lauten "cisco". Wenn Sie einen neuen Benutzernamen oder ein neues Kennwort konfiguriert haben, müssen Sie an dieser Stelle diese neuen Anmeldeinformationen eingeben.
Hinweis: Die Befehle können je nach Switch-Modell variieren. In diesem Beispiel wird über Telnet auf einen SG350X-Switch zugegriffen.
Schritt 2: Geben Sie den nachfolgenden Befehl ein, um das aktuelle VLAN auf dem Switch abzurufen.
SG350X#show vlanHinweis: In diesem Beispiel sind die VLANs 1, 10, 20 und 30 ohne manuell zugewiesene Ports verfügbar.
Schritt 3: Geben Sie im privilegierten EXEC-Modus des Switch den nachfolgenden Befehl ein, um in den globalen Konfigurationsmodus zu wechseln.
SG350X#configure terminalSchritt 4: Geben Sie im globalen Konfigurationsmodus den nachfolgenden Befehl ein, um in den Kontext für die Schnittstellenkonfiguration zu wechseln.
SG350X(config)#interface [interface-id | range vlan vlan-range]Folgende Optionen sind verfügbar:
Hinweis: In diesem Beispiel wird ein Schnittstellenbereich für die Ports 14 bis 24 eingegeben.
Schritt 5: Verwenden Sie im Kontext für die Schnittstellenkonfiguration den Befehl switchport mode, um den Modus für die VLAN-Mitgliedschaft zu konfigurieren.
SG350X(config-if-range)#switchport mode accessSchritt 6: Verwenden Sie den Befehl switchport access vlan, um den Einzelport oder die Ports im Portbereich als Zugriffsport zuzuweisen. Für einen Port im Zugriffsmodus kann auf der Schnittstelle nur ein einziges VLAN konfiguriert werden. Die Schnittstelle kann nur den Datenverkehr eines einzigen VLAN verarbeiten.
SG350X(config-if-range)#switchport access vlan [vlan-id | none]Folgende Optionen sind verfügbar:
Hinweis: In diesem Beispiel wird der Portbereich VLAN 30 zugewiesen.
Schritt 7: Geben Sie optional den nachfolgenden Befehl ein, um den Port oder den Portbereich wieder dem Standard-VLAN zuzuweisen.
SG350X(config-if-range)#no switchport access vlanSchritt 8: Geben Sie den nachfolgenden Befehl ein, um den Kontext für die Schnittstellenkonfiguration zu verlassen.
SG350X(config-if-range)#exitSchritt 9: Wiederholen Sie optional die Schritte 4 bis 6, um weitere Zugriffsports zu konfigurieren und die Ports den zugehörigen VLANs zuzuweisen.
Hinweis: In diesem Beispiel sind die Schnittstellenbereiche 26 bis 36 VLAN 10 zugewiesen, während die Schnittstellenbereiche 38 bis 48 VLAN 20 zugewiesen sind.
SG350X(config-if)#endSchritt 10. Geben Sie den Befehl end ein, um wieder in den privilegierten EXEC-Modus zu wechseln:
Schritt 11: Geben Sie optional den nachfolgenden Befehl ein, um die für die VLANs konfigurierten Ports abzurufen.
SG350X#show vlanHinweis: Die konfigurierten Ports sollten entsprechend der zugewiesenen VLANs angezeigt werden. In diesem Beispiel ist der Schnittstellenbereich 26 bis 36 VLAN 10 zugewiesen. Der Schnittstellenbereich 38 bis 48 gehört zu VLAN 20, und der Schnittstellenbereich 14 bis 24 ist für VLAN 30 konfiguriert.
Schritt 12: Geben Sie optional im privilegierten EXEC-Modus des Switch den nachfolgenden Befehl ein, um die konfigurierten Einstellungen in der Datei mit der Startkonfiguration zu speichern.
SG350X#copy running-config startup-config >Schritt 13: (Optional) Drücken Sie auf der Tastatur auf Y für Yes (Ja) oder N für No (Nein), sobald die Aufforderung „Overwrite file [startup-config]....“ angezeigt wird.
Die Schnittstellen auf dem Switch sollten nun als Zugriffsports konfiguriert und jeweils den zugehörigen VLANs zugewiesen sein.
Schritt 1: Geben Sie im privilegierten EXEC-Modus des Switch den nachfolgenden Befehl ein, um in den globalen Konfigurationsmodus zu wechseln.
SG350X#configure terminalSchritt 2: Geben Sie im globalen Konfigurationsmodus den nachfolgenden Befehl ein, um in den Kontext für die Schnittstellenkonfiguration zu wechseln.
SG350X#interface [interface-id | range vlan vlan-range]Folgende Optionen sind verfügbar:
Hinweis: In diesem Beispiel wird die Schnittstelle "ge1/0/13" verwendet.
Schritt 3: Verwenden Sie im Kontext für die Schnittstellenkonfiguration den Befehl switchport mode, um den Modus für die VLAN-Mitgliedschaft zu konfigurieren.
SG350X(config-if)#switchport mode trunkSchritt 4: Geben Sie optional den nachfolgenden Befehl ein, um den Port wieder dem Standard-VLAN zuzuweisen.
SG350X(config-if)#no switchport mode trunkSchritt 5: Verwenden Sie den Befehl switchport trunk allowed vlan, um festzulegen, zu welchen VLANs der Port gehört, wenn der Trunk-Modus konfiguriert ist.
SG350X(config-if)#switchport trunk allowed vlan [all | none | add vlan-list | remove vlan-list | except vlan-list]Folgende Optionen sind verfügbar:
Hinweis: In diesem Beispiel gehört Port ge1/0/13 zu allen VLANs außer VLAN 10.
Schritt 6: Geben Sie den nachfolgenden Befehl ein, um den Kontext für die Schnittstellenkonfiguration zu verlassen.
SG350X(config-if)#exitSchritt 7: Geben Sie optional den nachfolgenden Befehl ein, um den Port oder den Portbereich wieder dem Standard-VLAN zuzuweisen.
SG350X(config-if)#no switchport trunk allowed vlanSchritt 8: Wiederholen Sie optional die Schritte 2 bis 6, um weitere Trunk-Ports zu konfigurieren und die Ports den zugehörigen VLANs zuzuweisen.
Hinweis: In diesem Beispiel gehört die Schnittstelle "ge1/0/25" zu VLAN 10 und nicht zu VLAN 20, während die Schnittstelle "ge1/0/27" zu allen VLANs mit Ausnahme von VLAN 10 gehört.
Schritt 9. Geben Sie den Befehl end ein, um wieder in den privilegierten EXEC-Modus zu wechseln:
SG350X(config-if)#endSchritt 10: Geben Sie optional den nachfolgenden Befehl ein, um die für die VLANs konfigurierten Ports abzurufen.
SG350X#show vlanHinweis: Die konfigurierten Ports sollten entsprechend der zugewiesenen VLANs angezeigt werden. In diesem Beispiel gehört Trunk-Port "gi1/0/25" zu VLAN 10 und VLAN 30. "gi1/0/13" und "gi1/0/37" gehören beide zu VLAN 20 und VLAN 30.
Schritt 11: Geben Sie optional im privilegierten EXEC-Modus des Switch den nachfolgenden Befehl ein, um die konfigurierten Einstellungen in der Datei mit der Startkonfiguration zu speichern.
SG350X#copy running-config startup-configSchritt 12: (Optional) Drücken Sie auf der Tastatur auf Y für Yes (Ja) oder N für No (Nein), sobald die Aufforderung „Overwrite file [startup-config]....“ angezeigt wird.
Die Schnittstellen auf dem Switch sollten nun als Trunk-Ports konfiguriert und jeweils den zugehörigen VLANs zugewiesen sein.
Wichtig: Um mit der Konfiguration der VLAN-Gruppeneinstellungen auf Ihrem Switch fortzufahren, befolgen Sie die oben genannten Richtlinien.
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Überarbeitung | Veröffentlichungsdatum | Kommentare |
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1.0 |
13-Dec-2018 |
Erstveröffentlichung |